Nachfolgend findest du eine Übersicht zu den wichtigsten stilistischen Mittel der Literatur.
Begriff | Definition | Beispiel | ||
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Akkumulation | Aufzählung verschiedener Unterbegriffe anstelle eines Oberbegriffs für eine stärkere Bildhaftigkeit | Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen, Städte und Felder. | ||
Allegorie | bildhafte Darstellung eines abstrakten Begriffes | Greis = Alter, Amor = Liebe, Justitia = Gerechtigkeit | ||
Alliteration | Stabreim: gleiche Buchstaben im Wort oder Silbenanfang | bei Wind und Wetter, mit Kind und Kegel | ||
anapher | Wiederholung gleicher Satzanfänge | Wie herrlich die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur! | ||
Anspielung | versteckter Hinweis auf eine Person, einen Sachverhalt oder eine Begebenheit | „Ich will nichts anderes sein als der erste Soldat des Deutschen Reiches.“ (Hitler 1.9.1939: Anspielung auf Friedrich den Großen) | ||
Antithese | Gegenüberstellung, Gegensatz | gut und böse, arm und reich, Des einen Sieg ist des anderen Niederlage | ||
Archaismus | veralteter Ausdruck | Jungfer (statt Mädchen) | ||
Emphase | Betonung, Nachdruck, besondere Hervorhebung eines Wortes | Oh, Kinder, Kinder – es ist zum Verzweifeln! | ||
Euphemismus | beschönigender oder verharmlosender Ausdruck | entschlafen (statt sterben), beseitigen (statt umbringen) | ||
Hyperbel | Übertreibung | Er hat Hände wie ein Pflug. | ||
Ironie | das Gegenteil dessen, was gemeint ist | Du bist mir vielleicht ein Held! | ||
Klimax | stufenweise Steigerung der Aussage | Für diese Arbeit brauchen wir ja Wochen, Monate, Jahre! | ||
Litotes | untertreibende Ausdrucksweise oder Verneinung des Gegenteils | nicht gerade einer der Tapfersten, nicht schlecht | ||
Metapher | bildhafter Ausdruck | Dieser Politiker ist ein Fuchs. Sein Redefluss war nicht zu bremsen. | ||
Metanymie | Ein Begriff wird durch einen anderen ersetzt, der in unmittelbarem zeitlichen, räumlichen oder ursächlichen Zusammenhang mit ihm steht. | Goethe lesen (Autor für Werk), ein Glas trinken (Behältnis für Inhalt) | ||
Neologismus | Wortneuschöpung | Kaputtnik (aus kaputt und Sputnick) | ||
Onomatopoesie | Lautmalerei: den Klang einer Sache nachahmende Worte | knistern, klirren, knarren | ||
Oximoron | zum Zwecke der Pointierung Verbindung von zwei sich wiedersprechenden Ausdrücken | alter Knabe, beredtes Schweigen, bittersüß | ||
Paradox | scheinbarer Widerspruch | Das leben ist der Tod, und der Tod ist das Leben. | ||
Periphrase | Umschreibung eines Begriffes, eines Gegenstandes oder einer Eigenschaft | das Auge des Gesetzes (für Polizei) | ||
Personifikation | Vermenschlichung von Gegenständen oder abstrakten Begriffen | Mutter Natur, Das Auto wollte nicht auf mich hören | ||
Pleonasmus | überflüssige Häufung sinngleicher Ausdrücke | neu renoviert, weißer Schimmel | ||
Rhetorische Frage | Scheinfrage: eine Frage deren Antwort schon vorgegeben ist | Bin ich vielleicht dein Diener? | ||
Slogan | Schlagwort: Wörter, die in treffender Form ein (politisches) Programm verkürzt wiedergeben | Volk ohne Raum, entartete Kunst | ||
Superlativ | Wort in Steigerungsform | der heiligste Krieg, unser bester Mann | ||
Symbol | anschauliches Sinnbild, als Zeichen festgelegt oder gedeutet | Kreuz als Symbol für das Christentum | ||
Synästhesie | Zwei oder mehrere Sinnesgebiete werden gemischt (z.B. Farben schmecken, Töne fühlen) | schreiendes Rot | ||
Synekdoche | Teil steht für Ganzes und umgekehrt | Lenz statt Jahr, Deutschland ist Fussballweltmeister | ||
Synonym | sinnverwandtes Wort, Wort mit vergleichbarer Bedeutung | das Rennen – der Lauf, Kopf – Haupt | ||
Vergleich | eine Sache wird mit etwas anderem gleichgesetzt | Er hat Augen wie ein Luchs. | ||
Wortspiel | geistreiches Spielen mit Ausdrücken, für eine witzige Wirkung | Es ahndet nicht so ein junger Maulheld, warum der Mensch am End das Maul hält. |
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